In der Regel teile ich Tipps & Tricks, Helferlein oder Anekdoten mit dir, die mir geholfen haben oder allgemein hilfreich gelten. Heute machen wir es aber anders. Heute ziehen wir die ganze Sache von hinten auf. Ich teile heute 6 Dinge mit dir, die mir auf meinem Weg mit meiner Endometriose NICHT geholfen haben. Dinge, die mir Kraft geraubt und schlaflose Nächte gebracht haben.
Vielleicht ist das ein oder andere dabei, was du für dich mitnehmen kannst, um deinen Weg mit deiner Endometriose Erkrankung weniger holprig zu gestalten.
#1 Meckern auf den sozialen Medien
Suprise, suprise: Es hat mich nicht “gesünder” gemacht oder mein Wohlbefinden gesteigert, auf den sozialen Medien zu meckern. Ganz im Gegenteil sogar: Durch das ständige Meckern und Schwarzmalen habe ich mich sogar noch schlechter gefühlt. Und im Großen und Ganzen nur noch eine ungerechte und fiese Welt vor allem für Menschen mit chronischer Erkrankung gesehen. Die Welt ist nicht immer fair, insbesondere nicht für Menschen mit chronischer Erkrankung oder Behinderungen. Aber habe ich daran etwas verändert, indem ich auf Instagram mal wieder ins Wuthorn geblasen habe? Nein, richtig?
Merke dir: Where focus goes, energy flows.
Don’t get me wrong: Meckern, schimpfen und “sich Luft machen” – das kann unglaublich guttun. Bitte dann aber richtig und anschließender Lösungsorientierung.
#2 Meine Ziele nicht mehr zu verfolgen
Seit meiner Diagnose im Winter 2020 wurden viele meiner Abenteuer und Projekte immer mal wieder pausiert. Mal waren die Pausen schneller vorüber, mal zogen sie sich wie Kaaauuuuuguuuuummmmmi. Und umso länger die Pausen wurden, desto mehr vergaß ich auch die Intention hinter meinen Zielen, das große ‘Warum.’
Es ist natürlich nicht immer leicht, an den Zielen festzuhalten, wenn sich das Leben um 130 Grad dreht, aber es ist dennoch enorm wichtig.
Eine realistisch optimistische Zukunftsorientierung gibt uns Halt und hilft uns in schwierigen Situationen widerstandsfähig zu bleiben.
Grüße gehen raus an meinen kleinen gelben Bus, der mir mehr als einmal den Arsch gerettet hat.
#3 Alles auf einmal “regeln” zu wollen
RIESEN Fehler! Vielleicht sogar der Größte aller meiner Fehler: Sobald ich die Diagnose schwarz auf weiß hatte, wollte ich sofort alles klären: Kein Gluten mehr, kein Zucker, 8 Stunden Schlaf, leichter Sport, Hormontherapie her damit, Entspannungskurse, Schmertherapie, am besten auch direkt einen Platz für die Reha 2028 reservieren.
Puh, was hab ich rotiert! Kaum hatte ich die Diagnose wollte ich sofort und ohne Umschweife alles dafür tun, sie wieder loszuwerden. (Wir wissen alle, das funktioniert nicht.)
Ich und meine Gedanken haben sich gedreht, gedreht, gedreht. Meine Krankheitsbewältigung war mein Top Thema Nummer 1 und Abweichungen von meinem “Heilungsplan” waren absolut unerwünscht.
Story-Time: Vor knapp 2 Jahren bin ich über 300 Kilometer gefahren. Da es an der Tanke auf der Autobahn nichts gluten- und zuckerfreies, außerdem veganes zu essen hab, habe ich einfach nichts gegessen, obwohl mit bereits schlecht war vor Hunger. Es ist nicht fraglich, sondern ziemlich klar, dass ich meinem Körper damit keinen Gefallen getan habe. Und dass diese “alles auf einmal regeln”-Attitüde mir auf meinem Weg mit meiner Endometriose Erkrankung auch nicht weitergeholfen hat.
#4 Nur über meine Erkrankung zu sprechen
Ich wollte wirklich viel über meine Erkrankung reden. Eigentlich immer und ständig. Und ich bin auch überzeugt davon, dass das in den meisten Fällen auch gut war. Ich habe ein sicheres soziales Netzwerk, das mir zuhört und mich auffängt.Dieses Netzwerk aus Freunden und Familie hat mir sehr geholfen bei der Bewältigung meiner chronischen Erkrankung.
ABER – jetzt kommt das große Aber – nicht immer. Nicht bei jedem gemeinsamen Abendbrot, nicht bei jedem Schwimmbadbesuch, nicht auf jedem Ausflug. Nicht immer!
Sich Pausen von der chronischen Erkrankung zu nehmen ist so wichtig und heilsam.
#5 Mich ständig über Ärzte:innen aufzuregen
Punkt 5 überschneidet sich mit Punkt 1: Where focus goes, energy flows.
Hobby numero uno war ganz klar: Über Ärzte und Ärztinnen zu meckern. Und beileibe: Da gibt es manchmal aber auch eine Menge Dinge, die nicht so ganz koscher sind.
Gleichzeitig aber auch: Was bringt es mit am Ende wirklich, wenn ich wieder und wieder zu einem Arzt gehen, unzufrieden bin und darüber meckere? Dann aber das Spiel von vorne losgeht?
Machen wir uns nichts vor: Eine:n Endometriosespezialistin:en zu finden, die/der kompetent, einfühlsam, verständnisvoll und dazu noch in der Nähe ist (und ich spreche hier nicht von einem Umkreis von 300 Kilometern), ist wirklich nicht immer leicht.
Das ist Arbeit und kostet sehr viel Energie. Aber ich habe gelernt, mein Energiekonto nicht (nur) für das ständige Meckern leerzuräumen, sondern sinnvoll zu nutzen.
Kurz Dampf ablassen und mir wen Neues zu suchen.
Du hast Lust, dich mit deiner Erkrankung auf einem anderen Weg auseinanderzusetzen?
#6 Immer wieder das Gleiche zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten
Es ist so ungemein bequem, immer wieder das Gleiche zu tun. Das kannte ich ja irgendwie sehr gut, das war einfach und ganz mittig in meiner heiligen Komfortzone. Dann habe ich aber gemerkt: “Da gibt’s ja noch andere Zonen: die Wachstumszone.” Den ersten Schritt gewagt über diese magische Grenze zwischen den Zonen und mir wurde klar, dass da ganz heilsame Dinge passieren. Und ich vor allem plötzlich auch mal andere Ergebnisse bekomme. Nämlich: Zufriedenheit, Optimismus und Wohlwollen.
Ich probiere also Folgendes mehr zu tun:
- Mich auch in den sozialen Medien lösungsorientiert zu verhalten.
- Meine Ziele trotz Herausforderungen im Blick zu behalten.
- Schritt für Schritt meine Lösungen zu finden.
- Auch mal zu sagen: "Heute möchte ich nicht über meine Erkrankung zu reden!"
- Neue Ärztinnen zu finden, wenn mir die vorherigen nicht "gefallen."
- Immer wieder neue Dinge auszuprobieren, um zu Ergebnissen zu kommen.
Ich hoffe, das für dich etwas dabei war!
Alles in allem war das ein lange beschwerlicher Weg. Dennoch hoffe ich, dass du Kraft daraus schöpfen kannst zu sehen, dass es auch andere Wege gibt. Alles in deinem Tempo und zu deiner Zeit.
Du hast eine Frage oder eine Idee für einen neuen Blogartikel? Dann schreibe mir gerne eine Nachricht über Instagram auf @endometrioseinderhose.

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Bald startet die 3. Runde des Gruppencoachings “Resilient trotz Endometriose”
Gemeinsam lernen wir Mittel und Wege kennen, die dich bei der Bewältigung deriner Erkrankung untersützen.
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Wer steckt hinter #endometrioseinderhose?

#endometrioseinderhose
Aloha, ich bin Toni! Mental Coach, Autorin, Endometriose Betroffene und Expertin für den Umgang mit deiner Endometriose Erkrankung.
Ich zeige dir, wie du dein Leben mit deiner chronischen Erkrankung mit Leichtigkeit und Akzeptanz immer mehr genießen kannst.
Seit 2020 unterstütze ich Menschen mit Endometriose mit meinem Buch, zahlreichen Onlinekursen, Gruppencoachings, Meditationsrunden und Frauenkreisen.
Hier und auf meinem Instagram-Kanal @endometrioseinderhose findest du jede Menge Inspiration und Wissenswertes zu den Themen chronische Erkrankungen, Mental Health, Endometriose und Mindset.